Pool erwärmen leicht gemacht
Wenn Sie sich im Garten einen Pool bauen, möchten Sie natürlich im Sommer lange und oft darin schwimmen. In den Übergangsmonaten April, Mai und September lädt das Wetter oft zum Baden ein. Angenehm ist die Wassertemperatur für den Körper oftmals nicht. Am Pool heizen kommen Sie daher nicht vorbei. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, die Poolsaison auszudehnen. Wir zeigen Ihnen Wege und Technologien, mit denen Sie Ihren Pool erwärmen und das Wasser auf Ihrem favorisierten Temperaturlevel halten. Pool heizen und Pool erwärmen - so geht's.
Wie kann man einen Pool heizen?
Generell beeinflussen verschiedene Faktoren die Temperatur des Poolwassers. Zu den Faktoren, die das Wasser in Ihrem Pool erwärmen, gehören…
- … Sonneneinstrahlung
- … Wasserbeheizung und
- … Wärme, welche die Pumpe abgibt.
Zu den Faktoren, die das Wasser abkühlen, gehören…
- … Verdunstung
- … abgegebene Wärmestrahlung
- … Verlust von Wärme an Becken- und Poolboden und
- … Verluste bei der Wärmeübertragung durch Temperaturdifferenz (Konvektion).
Im Frühling und im Spätsommer ist die Sonnenintensität geringer, das wirkt sich auf die Temperatur des Poolwassers aus. Wenn Sie den Pool nach den kalten Monaten aus dem Winterschlaf holen, liegt die Ausgangstemperatur in der Regel bei rund 20 Grad Celsius. Generell braucht die Poolheizung beim ersten Pool Erwärmen mehr Energie als für den anschließenden Poolbetrieb. Wie viel Energie Sie brauchen, um den Pool anschließend konstant warm zu halten und Wärmeverluste auszugleichen, kommt dann auf die von Ihnen gewählte Art der Poolheizung an. Welche Möglichkeiten zum Pool heizen gibt es? Wir haben uns die gängigsten Heizarten angesehen und stellen sie nachfolgend vor.
Pool heizen mit Wärmetauscher (Gasheizung)
Im Normalfall schließt man den Wärmetauscher problemlos an die Installation der vorhandenen Hausheizung an. Das Innere des Wärmetauschers besteht aus zwei getrennten Seiten, bzw. Kreisläufen. Diese Seiten übertragen die Wärmeenergie von einer Seite zur anderen. Das kalte Poolwasser fließt an mit warmem Heizungswasser gefüllten Rohren entlang, erwärmt sich dadurch und kommt mit der höheren Temperatur zurück in den Pool. Diese Variante ist sinnvoll für Pools, die man nur gelegentlich nutzt. Zum Beispiel bei Ferien- und Wochenendhäusern. Hier verzichtet man gerne auf eine zeitintensive Aufheizungsphase zum Pool Erwärmen.
Pool heizen mit elektrischer Poolheizung
Diese Art des Pool Erwärmen ist sehr energieintensiv. Dafür wird das Poolwasser schnell warm. Die Heizung baut man beim Poolbau im Garten einfach in die Verrohrung ein. Die Rohre übertragen das Wasser sozusagen mit derselben Wärmeenergie, mit der sie diese aus dem Stromnetz beziehen. Vorteil: Der Betrieb ist wetterunabhängig.
Pool heizen mit Wärmepumpe
Die Pool-Wärmepumpe ist eine umweltfreundliche Lösung zum Pool heizen. Meist kommt beim Gartenpool eine Luftwärmepumpe zum Einsatz. Sie saugt die Luft an und entzieht ihr Energie. Diese Energie wird anschließend ans Wasser abgegeben.
Pool heizen mit Poolabdeckung, Solarplane, -platte oder -folie
Poolplanen helfen dabei, den Verlust von Wärme durch den offenen Pool zu reduzieren. Man kann sie gut als Ergänzung zur eigentlichen Poolheizung verwenden. Denn ein mit Abdeckung geschlossener Pool verliert zehn Mal weniger Wärme als ein geöffneter. Entsprechend muss das Heizungssystem zum Pool heizen weniger leistungsstark sein. Die Solarfolie ist die Weiterentwicklung reiner Poolabdeckungen. Die mit Noppen beschichtete Abdeckung kann das Wasser im Pool erwärmen, indem sie Sonnenstrahlen aufnimmt, ans Wasser weitergibt und nicht mehr nach draußen lässt. Sie ist sehr wetterabhängig und birgt die Gefahr, dass das Wasser überhitzt.
Pool heizen mit Solarschlauch und Solarringen
Ein Solarschlauch erhitzt das Wasser, indem es durch den Schlauch hindurchfließt. Das Prinzip der Solarringe zum Pool Heizen ist noch einfacher: Sie liegen auf der Wasseroberfläche und leiten das Sonnenlicht ans Wasser weiter und können so den Pool erwärmen. Bei beiden ist der Betrieb kostenfrei. Allerdings sind Solarschlauch und -ringe in ihrer Leistung sehr wetterabhängig und daher nicht in den Übergangsmonaten für Pool Heizen geeignet.
Pool heizen mit solarer Poolheizung
Teil der komplett klimaneutralen und nachhaltigen Solarpoolheizungen ist entweder ein Solarabsorber oder ein Kollektor. Absorber übertragen die Wärme direkt auf das Poolwasser. Es gibt entweder Plattenabsorber (Platte aus Polyethylen-Kunststoff) oder Rohrabsorber (aneinandergelegte Rohre aus EPDM oder Polypropylen). Sie absorbieren die Sonnenstrahlen und geben sie direkt an das durchfließende Wasser ab. Das so erwärmte Wasser fließt dann zurück in den Pool.
Auf welche Temperatur kann ich das Wasser im Pool erwärmen?
Wassertemperaturen zwischen 25 und 28 Grad empfinden die meisten Menschen als angenehm zum Schwimmen und Baden. Natürlich kommt es immer auf die Außentemperaturen an – bei 40 Grad im Schatten ist es manchmal nicht nötig, dass Sie den Pool erwärmen. Handelt es sich bei den Badegästen um Kinder, sollte die Temperatur aber generell bei rund 30 Grad liegen. Mit einer Poolheizung erreichen Sie diese Temperaturen ohne Probleme und können den aktuellen Wert in der Regel am zugehörigen Thermostat ablesen. Die meisten Poolheizungen schalten sich automatisch aus, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Zum Beispiel mit einem Kontrollventil.
Rund um die richtige Wassertemperatur haben Poolbesitzer einiges zu beachten: Liegt die Wassertemperatur Ihres Pools über längere Zeit bei 30 Grad und mehr? Dann begünstigt dies die Entstehung von Bakterien. Das wirkt sich auf die Poolchemie aus, denn die Vernichtung der Bakterien kann den pH-Wert aus dem Gleichgewicht bringen. Achten Sie daher immer darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch ist.
Wie lange dauert es, einen Pool zu heizen?
Je nach Art der Poolheizung kann es unterschiedlich lang dauern, bis der Pool die gewünschte Temperatur aufweist. Schnell geht es mit energiebetriebenen Heizungen. Achtung: das erhöht die Verbrauchskosten enorm. Bei solaren Poolheizungen und Wärmepumpen kann die Wartezeit 24 Stunden und länger betragen. Wie lange es dauert, bis Sie Ihr erstes Bad nehmen können, kommt auf verschiedene Faktoren an: die Außentemperatur der Luft, die Ausgangstemperatur des Poolwassers, die Poolgröße und das Fassungsvermögen. Hat der Pool erstmal die gewünschte Temperatur erreicht, sorgt die Poolheizung anschließend dafür, dass die Temperatur auf diesem Niveau bleibt. Sie muss dabei nicht nur den Pool erwärmen, sondern den permanenten Wärmeverlust ausgleichen, der bei den meisten Pools zwischen 0,13 und 0,30 Kilowatt (kW) pro Kubikmeter Wasser liegt.
Welche Poolheizung eignet sich am besten für welchen Pool?
HEIZUNGSART zum Pool erwärmen: | Einsatz von Energie oder Strom: | geeignete Poolgröße: |
Pool Solarheizung | nein, nur im Ausnahmefall | alle Pools |
Wärmepumpe | Strom | große Pools |
Poolabdeckung | nein | alle Pools, als Zusatz |
Solarschlauch | nein | kleine und mittelgroße Pools |
Solarringe | nein | alle, sehr wetterabhängig |
Solarplane, Solarplatte | nein | alle Pools, als Zusatz |
Blockheizkraftwerk | Heizung | große Pools und Hallenbäder |
Wärmetauscher | Heizung | kleine Pools |
Elektrische Poolheizung | Strom, hoher Verbrauch | kleine Pools |
Pool heizen mit Solarenergie – wie funktioniert das?
Bei Pool Solarheizungen unterscheidet man zwischen Absorbern und Kollektoren. Sie werden jeweils in den Wasserkreislauf eingebunden. Die Sonne erhitzt das Wasser, indem dieses den Kollektor bzw. den Solarabsorber durchströmt.
Beim Solarabsorber ist das Pool Heizen sicher und kontrolliert und verhindert so das Entstehen von Hitzestau. Ein Wärmetauscher ist nicht notwendig. Das Wasser wird mit einer Poolpumpe angesaugt und fließt permanent durch die schwarzen Röhren des Solarabsorbers. Die Röhren heizen sich durch die Sonne auf. Einen hohen Wirkungsgrad weist zum Beispiel die Solar-rapid® Poolheizung von Roos auf, die durch ihre gewellte Oberfläche aus Solar-Polypropylen viel Wärme aufnimmt. Denn durch die Wellen weisen die Röhren eine größere Oberfläche auf. Und so nehmen sie zum Pool erwärmen alle Arten von Sonneneinstrahlung auf. Dazu zählen auch diffuse und reflektierende Strahlung.
Diese beiden Schaubilder verdeutlichen die Funktionsweise zum Pool erwärmen bei der solaren Poolheizung. Während bei der linken Version die vorhandene Schwimmbadpumpe den Kollektorkreislauf übernimmt, zeigt das rechte Bild...
... den Betrieb mit einer Extra-Pumpe. Diese ist meist dann nötig, wenn die Schwimmbadpumpe zu schwach ist. Bilder: Roos.
So erwärmt sich das Wasser des Pools auf bis zu 30 Grad und behält in den Sommermonaten eine angenehme Grundtemperatur. Nebenbei schont man die Umwelt und spart Geld durch die niedrigen Betriebs- sowie Investitionskosten. Strom braucht man hier nur, wenn die Umwälzpumpe des Schwimmbads zu schwach ist. Die Installation einer Solarheizung ist sehr leicht. Man kann sie selbst montieren. Zum Beispiel außen auf dem Dach oder dem Carport. Möglich ist eine Anbringung auch an Gemäuern und Wänden, die schattenfrei sind. Auch am Hang oder flach auf dem Boden kann die Solarheizung montiert werden. Es empfiehlt sich eine Ausrichtung von 30 Grad gen Süden. Je größer der Pool ist, desto größer sollte die für die Solarpaneele benötigte Fläche sein.
Im Gegensatz zu den Absorbern sollte man die Solarkollektoren in Kombination mit einem anderen Heizsystem installieren. Ihre Heizwirkung ist wegen der geringen Vorlauftemperatur in der Regel nicht ausreichend, um den Pool warm zu halten.
Pool heizen mit Solarenergie: Die Bildergalerie zeigt eine Detailansicht der solaren Poolheizung sowie verschiedene Anbringungsmöglichkeiten am Haus und im Garten. Bilder: Roos.
Wie funktioniert eine Pool-Wärmepumpe?
Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Zum Pool Heizen verwendet man vorwiegend Luftwärmepumpen: Dabei wird der angesaugten Außenluft Energie, bzw. Wärme entzogen. Diese wird dann ans Poolwasser übertragen und erhitzt dieses.
Zum Pool Heizen sollte man eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Rollladenabdeckung anbringen. So entweicht die Wärme nicht sofort, wenn man für ein paar Tage nicht baden will. Die Wärmepumpe läuft mit Strom. Wenn man sie richtig einstellt und vor allem bei hoher Lufttemperatur laufen lässt, braucht man weniger Strom.
Kann man einen Pool ohne Strom heizen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Poolwasser im Sommer ohne Strom und Energie auf eine angenehme Temperatur zu bringen. Achtung: die genannten Lösungen liefern nur bei ohnehin warmen Außentemperaturen zuverlässige Ergebnisse beim Pool erwärmen. Das bedeutet: Sie sind sehr wetterabhängig und nur für einen temporären Betrieb und nicht für die Übergangsmonate zum Pool erwärmen geeignet.
Pool erwärmen ohne Strom - Möglichkeit 1: Der Solarschlauch
Hier fließt das Wasser durch einen schwarzen Schlauch und kommt über eine Pumpe in den Pool. Der Schlauch wird an Ansaugstutzen befestigt und mit der anderen Seite ins Schwimmbecken eingeführt. So zirkuliert das Wasser permanent.
Pool erwärmen ohne Strom - Möglichkeit 2: Die Solarringe
Die aufblasbaren Ringe liegen auf der Wasseroberfläche und fangen das Sonnenlicht auf. Sie wandeln das Licht in Wärme und geben diese ans Wasser weiter. Rund drei Viertel des Pools sollten mit den Ringen abgedeckt sein, damit sich das Wasser im Pool erwärmen lässt.
Pool erwärmen ohne Strom - Möglichkeit 3: Die Poolabdeckung
Eine Poolabdeckung ist nicht nur sinnvoll zum Pool sauber halten. Sie sorgt auch dafür, dass Verdunstung und Wärmeverluste geringer sind. Wer seinen Pool bei Nichtnutzung bzw. über Nacht abdeckt, kann die Heizleistung der jeweiligen Poolheizung herunterfahren und spart so Kosten ein. Und: Mit einer Abdeckung verringert sich der Flächenbedarf für die Heizung.
Wie hoch sind die monatlichen Kosten fürs Pool heizen?
Neben den Anschaffungskosten müssen Sie bei allen Poolheizungen mit wiederkehrenden Betriebskosten rechnen. Bei Solarschlauch, Solarringen und Poolabdeckung fallen diese Kosten weg. Diese drei Möglichkeiten reichen für sich aber zum durchgängigen Pool Erwärmen nicht aus.
Je nach Poolgröße sind die Betriebskosten unterschiedlich hoch. Die Höhe der Kosten hängt davon ab, wie hoch die Wassertemperatur sein soll. Je wärmer Sie es mögen, desto mehr Energie ist notwendig. Und das kostet entsprechend mehr Geld. Auch die Ausgangstemperatur spielt eine Rolle. Generell müssen Sie für einen dauerhaft warmen Pool folgende Kostenpunkte einrechnen: Kosten für den Betrieb (Energieverbrauch, Stromkosten, Aufheizen nach dem Winter) und Kosten für die Instandhaltung (Reparatur, Wartungsarbeiten).
Wärmepumpe: Der Energieverbrauch und damit die Betriebskosten sind nicht so hoch, da die Wärmepumpe (hier Luft-Wasser-Wärmepumpe) die Energie aus der Luft bezieht. Trotzdem braucht die Wärmepumpe noch Strom für den Betrieb. Rechnen Sie mit rund 1000 Euro für einen großen Pool und mit der Hälfte für einen kleinen Pool pro Saison.
Pool Solarheizung: Sie ist im Betrieb sehr günstig. Lediglich in Ausnahmenfällen braucht man Strom für eine zweite Umwälzpumpe. In den meisten Fällen kann die vorhandene Schwimmbadpumpe den Solarkreislauf mit übernehmen. Zudem ist die solare Poolheizung wartungsfrei. Nimmt man die günstigen Anschaffungskosten dazu, ist sie eine der preiswertesten Lösungen zum Pool heizen.
Mini-BHKW: Hier muss man für eine Saison mit Betriebskosten im unteren vierstelligen Bereich rechnen. Hinzu kommen hohe Anschaffungskosten, die durch staatliche Zuschüsse reduziert werden können. Positiver Nebeneffekt: Der zusätzlich produzierte Strom kann ins Netz eingespeist und vergütet werden.
Wärmetauscher (Gasheizung): Hier erwärmt sich das Wasser über die Gas- oder Ölheizung und sorgt so für einen höheren Energieverbrauch der Heizungsanlage. Die jährlichen Betriebskosten zum Pool Heizen liegen auch bei kleinen Pools im vierstelligen Bereich.
Elektrische Poolheizung: Sie ist sehr teuer im Betrieb. Vor allem bei großen Pools entstehen in einer Sommersaison hohe Kosten um 5.000 Euro fürs Pool heizen.
Pool heizen: Fazit
Ohne eine Poolheizung hat ein Outdoor-Pool wenig Sinn. Denn trotz Sommern mit Rekordwerten reicht die Sonnenbestrahlung nicht aus, um den Pool dauerhaft auf angenehme Temperaturen zu bringen. Und wer badet schon gerne in kaltem Wasser?
Wir haben gezeigt, dass es viele Möglichkeiten zum Pool Heizen gibt. Welche Poolheizung die richtige ist, kommt auf eine ganze Reihe von Faktoren an: die Poolgröße, die eigene Wohlfühltemperatur, wie oft man den Pool nutzt, ob man in den Übergangsmonaten schwimmen möchte und inwieweit man Wert auf energieeffiziente Lösungen beim Pool Erwärmen legt. Besonders durch Letzteres spart man im Betrieb einiges an Kosten beim Pool heizen.
Eine Lösung, die in puncto Energieeffizienz und bei den Kosten überzeugt, ist die solare Poolheizung. In Kombination mit einer Poolabdeckung erzielt man hier beim Preis-Leistungsverhältnis sehr gute Ergebnisse.