Wände aus massivem Holz, allenfalls mit einer dekorativen Außenverkleidung – Puristen schwören auf diese Bauweise, die ganz auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet.
Liebhaber eines ursprünglichen Sauna-Feelings bevorzugen Wände aus massivem Holz. Schon vor vielen Jahrhunderten bauten die Finnen so ihre Schwitzhütten – Blockbohle auf Blockbohle. Auch heute noch findet man diese an ein Blockhaus erinnernden Saunen. Charakteristisch ist ihr rustikaler Look mit aufeinandergestapelten Rundstämmen oder gehobelten Balken und den Eckverkämmungen.
Rundstämme sind typisch für die sogenannte Kelosauna, bei der die naturbelassenen Stämme abgestorbener Kiefern aus Skandinavien und Russland Verwendung finden. Sie entwickeln durch den jahrzehntelangen Trocknungsprozess im kalten Polarklima eine silbergraue Oberfläche. Diese exklusive Optik hat natürlich ihren Preis – Kelosaunen sind kein billiges Vergnügen, aber dafür etwas ganz Besonderes.
Zeitgemäßes und vielfältiges Design
Nicht jedem gefällt die urige Optik einer Blockbohlenkonstruktion mit sichtbaren Eckverkämmungen. Moderne Gestaltungen setzen auf geradlinige, reduzierte Designs. Viele Saunen werden deshalb heute in Elementbauweise hergestellt, mit einem schichtweisen Aufbau der Wände. Auf eine Innenschale aus Holz folgt eine Dämmung sowie eine Dampfsperre und schließlich die Außenverkleidung aus Holz oder einem Dekormaterial. Der große Vorteil dieser Konstruktion liegt vor allem in der kostengünstigen Produktionsweise.
Allerdings fehlt ihr das vielgelobte „weiche“ Klima einer
Massivkabine, das durch die größere Holzmasse entsteht. Sie benötigt zwar mehr Zeit, um sich aufzuheizen. Andererseits wird diese Wärme nur langsam wieder abgegeben. Dadurch ergibt sich eine niedrigere Oberflächentemperatur als bei der Elementsauna, was als angenehmer empfunden wird.
Massivholz-Fans müssen nicht auf ein zeitgemäßes Outfit verzichten. Um diesen Geschmack zu bedienen, haben die Hersteller die sogenannte Kassettenbauweise entwickelt. Dazu werden Bohlen über Nut und Feder miteinander verbunden und zusätzlich durch einen umlaufenden Rahmen zusammengehalten. Auf Eckverkämmungen kann verzichtet werden. Die so entstehenden, flächenbündigen Wandteile werden im Werk vorgefertigt und haben dadurch den Vorteil der Elementsauna – sie lassen sich schnell und einfach zur fertigen Kabine zusammensetzen.
Eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten ergibt sich durch eine außen vorgehängte Verkleidung. Dann lassen sich Lackoberflächen in jeder gewünschten Farbe, Fassaden mit Naturstein, farbigem Glas, Putz oder Tapete und vielen anderen Materialien verwirklichen.
Viel Masse für ein gutes Klima
Damit die positiven Wirkungen der massiven Konstruktion voll zum Tragen kommen, müssen die Blockbohlen eine entsprechende Dicke aufweisen. Als Mindestmaß gelten 40 Millimeter. Um einen nachhaltigen Effekt auf das Saunaklima zu gewährleisten und gute Dämmwerte zu erreichen, empfiehlt sich eine Wandstärke von mindestens 50 Millimetern. Bei Saunen im Außenbereich sollten die Außenwände mindestens 70 Millimeter dick sein.
Da eine Sauna großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, muss das Holz „arbeiten“ , das heißt, sich ausdehnen und wieder schwinden können. Dies darf jedoch nicht zur Folge haben, dass die Konstruktion sich verzieht oder Risse entstehen. Spannvorrichtungen beugen dem vor. Durch eine besondere Bauweise der Kassetten kann auf diese Spannvorrichtungen auch verzichtet werden.
Als Holzarten haben sich Hemlock und Weißtanne bewährt. Am häufigsten kommt jedoch die Polarkiefer oder -fichte zum Einsatz. Durch ihr langsames Wachstum im rauen Norden hat das Holz eine hohe Dichte. Dies verstärkt die positive Wirkung der massiven Konstruktion auf das Saunaklima. Außerdem sorgt ihr hoher Harzgehalt für einen würzigen Geruch und verleiht dem Saunagang eine spezielle Duftnote – und das ganz ohne Aufguss.