Wir alle verändern uns im Laufe der Jahre: Die Beweglichkeit wird eingeschränkter und das Ein- und Aussteigen in den Schwimmteich oder Naturpool fällt schwerer. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, über den Umbau eines vorhandenen Schwimmteiches nachzudenken. Denn Kinder und Jugendliche haben ganz andere Ansprüche an einen Schwimmteich als Erwachsene: Er wandelt sich vom Spielplatz zur Wellness-Oase.
Das Alter hat auch etwas Gutes: Der eigene Garten rückt wieder in den Mittelpunkt. Plötzlich tobt man mit den Enkeln im Schwimmteich und die eigenen Kinder schauen zu. Sie sind jetzt die Eltern. Bei Kindern und Jugendlichen stehen Aktivität und Wagemut im Vordergrund. Den Sprung vom Steg, den Köpfer vom Sprungstein oder der Einstiegsleiter haben Sie auch noch nicht vergessen. Ein Schwimmteich oder Natur-Pool für Familien muss in erster Linie robust und pflegeleicht sein. Da wird im Eifer der Wasserschlacht schon mal die Abkürzung durch den Aufbereitungsbereich genommen und die Einstiegsleiter als Klettergerüst deklariert. Mit zunehmendem Alter verlagert sich der Interessenschwerpunkt: Jugendliche sitzen auch gerne mal in einer lauschigen Sitzecke am Schwimmteich, am liebsten zu zweit und ohne elterliche Aufsicht.
Und dann gibt es ja noch die demografische Entwicklung in Deutschland, die uns immer älter werden lässt, obwohl wir uns ganz anders fühlen. Der mit dem Alter einhergehenden eingeschränkten Beweglichkeit wird in einer Reihe von Normen Rechnung getragen. Viele dieser Normen oder Verordnungen beziehen sich auf die Gruppe der Menschen mit eingeschränkter Mobilität (z. B. Rollstuhlfahrer) und sind rechtlich oft nur dann durchsetzbar, wenn ihre Realisierung keinen unverhältnismäßig großen Aufwand nach sich zieht. Dabei bedeutet barrierefrei weit mehr, denn auch für die große Zahl der Menschen mit einer Sinneseinschränkung ist das sichere Bewegen im Alltag ein wesentlicher Teil der Lebensqualität. Das betrifft auch Schwimmteiche, die für jedes Alter ein beliebter Treffpunkt außerhalb der eigenen vier Wände sind. Sie bieten neben dem sinnlichen Begreifen den wertvollen Faktor Wellness: Denn ob Kneippanlage, Schwimmen oder Planschen - durch Wasser lässt sich die Beweglichkeit des Körpers steigern und die scheinbare Schwerelosigkeit entlastet die Gelenke.
Daher steht im Zentrum der Planung moderner Schwimmteiche die Funktionalität und der menschenbezogene Maßstab: Je mehr Erlebnis ein Schwimmteich bietet, desto mehr werden die kognitiven Funktionen der Nutzer geschult. Mit dem Ergebnis, dass mit der durchdachten Gestaltung der Schwimmteich zum Ort der Kommunikation wird. Daher geht der Trend zum pflegeleichten Schwimmteich, der auch im Alter von seinen Besitzern gewartet und gepflegt werden kann.
Überlegt zum Ziel
Die Basis für einen mitwachsenden Schwimmteich ist die sorgfältige Planung vor Baubeginn. Der erste Schritt besteht in der Definition der Zielgruppe: Um welche Nutzergruppe handelt es sich? Eine junge Familie, ältere Menschen, Personen mit einem psychischen oder physischen Handicap? Ist es ein Schwimmteich, der sowohl von den Großeltern als auch von den Enkel benutzt wird? "Die Nutzerstruktur und das Nutzungsverhalten ist vom ersten Gespräch an Grundlage der modernen Schwimmteich-Planung", erzählt Guido Manzke (Präsident der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V.). "Der Schwimmteich sollte sich im Laufe der Jahre ohne große Umbaumaßnahmen an die veränderten Profile seiner Nutzer anpassen lassen." Die Anforderungen an einen Schwimmteich sind am besten mit den Nutzern selbst, manchmal auch mit den entsprechenden Spezialisten (Ärzten) zu klären. Gefragt ist ein Schwimmteich der kurzen Wege mit einer angepassten Infrastruktur (Umkleidemöglichkeiten, Duschen etc.), sicheren Ein- und Ausstiegen und dem besonderen Etwas für jedes Alter.
Egal ob ganz jung oder schon in die Jahre gekommen, für den Schwimmteichbesitzer gilt: Hindernisse aus dem Weg räumen oder so gestalten, dass sie umgangen oder umfahren werden können. Besonders hinderlich sind Stufen und Treppen. Mit Gehhilfe oder Rollstuhl sind sie kaum zu überwinden und für Kleinkinder stellen sie eine schwer zu überwindende und gefährliche Hürde dar. Die Alternative sind flache Rampen mit einem maximalen Gefälle von 6 Grad, um auch Menschen mit Gehbehinderungen den Einstieg in den Schwimmteich zu erleichtern.
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