Schwimmteich: Mit Pflege algenfrei
Wie bekommt man bei einem Schwimmteich die Algen in den Griff, wenn man nicht die chemische Keule schwingen will? Die Schwimmbadtechnik ist hier Vorbild.
Schwimmteiche haben eine rasante Entwicklung hinter sich: Vom flachen, mit Folie ausgekleideten Becken völlig ohne Technik bis zur neusten Generation, die eher einem Swimmingpool mit vollbiologischer Reinigung ähneln. Doch alle Generationen hatten und haben mit demselben Problem zu kämpfen: Wie hält man die Hygieneanforderungen ein und die Algen in Schach? Dazu gibt es verschiedene Lösungsansätze. Ursache für Verschmutzungen in Badeteichen sind einerseits die Badegäste, andererseits Staub-, Laub- und Polleneinträge aus der Umgebung, die sich am Beckenrand und -grund absetzen. Hygienische Probleme kann man aber in den Griff bekommen. Die Schwimmbadtechnik ist hier Vorbild.
So reinigen Skimmer die Wasseroberfläche von Pollen, Laub und Staub. Manche Skimmersysteme erlauben einen schwankenden Wasserstand, doch gilt auch hier: Es werden nur Verschmutzungen der obersten Wasserschichten abgesaugt, tiefere Schichten bleiben unberührt. Verunreinigungen aus tieferen Zonen können dagegen nur mit Bodenabläufen oder Einströmdüsen zu Leibe gerückt werden. Setzte man früher nur Bodenabläufe ein, hat man mittlerweile festgestellt, dass hier der Grundsatz gilt: mehr hilft mehr. Abläufe, mindestens DN 100, dienen dazu, bodennahes Wasser abzusaugen und durch eine Filterpassage zu reinigen. Schmutzpartikel werden ausgesiebt, Mikroorganismen im Filterkörper setzen sie um und verringern dadurch die Nährstofffracht im System. Geht gar nichts mehr, kann über den Bodenablauf auch das gesamte Beckenwasser zu Reinigungszwecken abgelassen werden.
Mechanische Reinigung mit dem Schrubber
Systeme, die ohne Bodenablauf arbeiten, verwenden häufig Pumpensümpfe, eingelassen in der Beckensohle, um abgesunkene Schwebstoffe zu sammeln und in einer konzertierten Aktion mittels Schmutzwasserpumpe abzusaugen. Einströmdüsen können gerade bei verwinkelten oder sehr tiefen Becken sinnvoll sein, um eine kontrollierte Beckendurchströmung zu erhalten und die Schwebstoffe zu den Absaugöffnungen zu treiben. Doch allein diese festinstallierten Techniken reichen nicht aus, um die gesamten Einträge zu entfernen. Eine regelmäßige Pflege ist in den meisten Fällen erforderlich. Auch hier gibt es bei der Technik große Unterschiede. Die mechanische Reinigung der Beckenwände mit Teleskopstange und Schrubber hilft meistens gegen Beläge aus Algen und Schmutzablagerungen.
Kombiniert mit einer Absaugvorrichtung lassen sich über Schwimmschläuche kleinere Mengen an Mulm und Laub aus den Tiefenbereichen kleinerer Teiche abfischen. Bei Becken mit betonierten oder gemauerten, also geraden Wänden setzt man gelegentlich vollautomatische Poolroboter aus der Schwimmbadindustrie ein. Bei beiden Verfahren lassen sich nur kleinere und feine Partikel von Wänden und Beckengrund entfernen. Größere Partikeldurchmesser führen bei diesen Geräten häufig zu "Schluckbeschwerden", da sie mit Kieselsteinen und Amphibienleichen meist überfordert sind. Größere Schlammmengen und Partikel sind dagegen nur mit professionellen Schlammsaugern zu entfernen.
Bei allen Verfahren wird das abgesaugte, mit Mulm belastete Wasser verworfen. Die Häufigkeit der Pflegegänge ist abhängig vom Badebetrieb und der Umgebung des Bades und damit vom Verschmutzungsgrad. So werden die Pflegegänge bei hellen Dichtungsbahnen häufiger sein als bei dunklen Dichtungen, der Pflegeaufwand ist also deutlich höher. Desgleichen trifft zu, wenn der Teich umgeben von Büschen und Bäumen ist. Gründe für das Entfernen der Beläge an Wänden und Böden sind nicht nur ästhetischer, sondern auch hygienischer Natur: Abgesehen vom möglichen Aufwirbeln beim Schwimmen sammeln sich auch Nährstoffe und Bakterien im Mulm. So können Algen entstehen und Krankheitserreger längerfristig überdauern. Ein guter Grund also, den Kleinbadeteich regelmäßig und gründlich zu pflegen.