Energiesparen: Bewusster entspannen
Ob Gartenpool, Schwimmhalle, Sauna, Dampfbad oder Whirlpool: Sich eine feine Wellnessanlage zuzulegen, verursacht nicht nur Anschaffungs-, Planungs- und eventuell Umbaukosten. Die Verbräuche für den zukünftigen Betrieb müssen Sie im Auge behalten. Ganz zu schweigen von den positiven Auswirkungen, die nachhaltiges Wirtschaften und Energiesparen auf die Umwelt hat.
Beginnen wir mit dem Energiesparen beim Gartenpool. Im Zuge der immer länger und wärmer werdenden Sommerzeiten stellt er für Wellnessfreunde eine tolle Option dar, sich einen Pool in den Garten zu stellen. Ein Gartenpool verursacht Energiekosten in nicht zu unterschätzender Höhe.
Eine Poolheizung kann das Poolwasser dauerhaft bei Temperaturen von 25 bis 28 Grad Celsius halten. „Ein Schwimmbad im Freien verfügt über positive und negative Energiepotenziale“, erklärt Jürgen Schlattner, Technischer Leiter bei Midas Pool Products.
„Wärmegewinne erfährt er durch Sonneneinstrahlung, externe Wasserbeheizung und die Wärmeabstrahlung der Pumpen. Negative Einflüsse sind: Wasserverdunstung und Abstrahlung, Wärmeverluste an Beckenwänden und Beckenboden sowie sogenannte Konvektionsverluste an der Wasseroberfläche.“
Wärmepumpe und Rollladenabdeckung: Ein unschlagbares Team
Die kostengünstigste Variante, Verbrauchskosten im Rahmen zu halten, ist eine Kombination aus einer energieeffizienten Wärmepumpe mit einer Rollladenabdeckung. Eine Rollladenabdeckung sorgt dafür, dass die Wärme im Wasser bleibt und das Wasser nicht verdunstet. Wärmepumpen halten dank intelligenter Steuerungssysteme das Wasser auf angenehmen Temperaturen.
„Allerdings ist eine Abdeckung nur dann sinnvoll, wenn sie täglich benutzt wird“, sagt der Schwimmbadbauer Karsten Höhlein. Sprich: Den Pool bei Nichtbenutzung und vor allem über Nacht abdecken. Andernfalls entweicht die von der Wärmepumpe erzeugte Wärme und das Wasser verdunstet.
Beim Kauf einer Wärmepumpe auf die Qualität achten
Die höchsten Energiekosten entstehen im Frühjahr: Am Anfang der Saison gilt es, das komplette Wasservolumen aufzuheizen. „Um dies so schnell wie möglich zu erreichen, sollte man die Filteranlage 24 Stunden laufen lassen, bis die gewünschte Wunschtemperatur erreicht ist“, rät Höhlein.
Eine Wärmepumpe ist eine auf Wärmehaltung ausgelegte Technik. Höhlein gibt zu bedenken, die Temperatur anfangs nicht allzu hoch einzustellen, denn im Hochsommer könnte das Beckenwasser überhitzen.Beim Kauf einer Wärmepumpe sollte man auf eine Qualität achten, die eine zuverlässige Heizleistung über den ganzen Nutzungszeitraum gewährleistet.
Bei den Rollladenabdeckungen kommen als energiesparende Variante beispielsweise ein Modell mit Solarprofilen, Hoch- oder Niedrigüberdachungen oder Schiebeabdeckungen mit Oberflächen aus Holz, Keramik oder etwa dem Holz-Kunststoff-Verbund WPC in Frage.
Energiesparen mit der Schwimmhalle
Schwimmhallen stellen andere Anforderungen, was sich in den Betriebskosten niederschlägt. Nicht nur das Poolwasser, sondern der gesamte Raum müssen beheizt werden. Grundlegend ist zunächst eine optimale Wärmedämmung und Isolierung der Halle.
„Was die Beheizung des Poolwassers anbetrifft, so lässt sich diese in vielen Fällen mithilfe der Hausheizung regeln“, weiß Franz Steinbauer, erfahrener Planer von Schwimmhallen. Wärmepumpe, Wärmetauscher oder ein kleines Blockheizkraftwerk sind Optionen, ein Hallenbad zu beheizen.
Entfeuchtung neben Poolheizung ein zentraler Faktor
Wichtiger als die Poolheizung ist die Entfeuchtung der Schwimmhalle. Die Verdunstung von Wasser erzeugt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Schwimmhallen müssen deshalb zwingend über eine Entfeuchtungs- und Klimatisierungsanlage verfügen, um das Raumklima im erträglichen Rahmen zu halten. Liegt sie höher, gefährdet dies unter Umständen die Bausubstanz des Hauses.
Bei kleineren Becken mit geringerem Wasservolumen reicht eine Entfeuchtungstruhe aus, Schwimmhallen mit größerem Wasservolumen benötigen ein Kanalsystem, um die hohe Luftfeuchtigkeit zu bewältigen. Praktisch sind Systeme, die die Halle entfeuchten und über das Prinzip der Wärmerückgewinnung für die Beheizung sorgen.
Auch bei der Schwimmhalle gilt: Ob als Rollladen oder als Folie - eine Abdeckung empfiehlt sich, um die Wärme im Wasser und die Wasserverdunstung niedrig zu halten. Das spart Energie- und Betriebskosten.
Saunas energieeffizient betreiben
Nicht zu unterschätzen sind die Energiekosten, die eine Sauna verursacht. Die Kabine will immer wieder angeheizt und auf Temperatur gehalten werden. Dabei legen namhafte Saunahersteller seit geraumer Zeit großen Wert auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. So bietet Klafs unter dem Label „GREEN SAUNA“ seit 2008 ein Energiesparpaket an, das den Verbrauch um bis zu 40 Prozent pro Jahr reduziert.
Für Umweltschutz sorgt der „KLIMAMANAGER“ von Klafs. „Das Tool passt die Frischluftzufuhr in Saunas durch eine ausklügelte Sensortechnik an den tatsächlichen Bedarf an", erläutert Geschäftsführer Phillip Rock.
Energieverschwendung vermeiden
Darüber hinaus sind moderne Saunaöfen zwar leistungsstark, in puncto Energieeffizienz aber stark optimiert. „Neben der Wärmedämmung, der Isolierung und dem Ofen spielt natürlich auch das Nutzungsverhalten der Kunden eine Rolle. Dabei geht es vor allem darum, Energieverschwendung zu vermeiden beziehungsweise den Energieverbrauch zu optimieren", gibt Serge Nedogarko, Vertriebsleiter des Saunaofenherstellers EOS, zu bedenken.
Viel Energie kosten vor allem die Aufgüsse. Das Konzept einer energiesparenden Sauna umfasst neben der Kabinenkonstruktion und dem effizienten Ofen eine ausgeklügelte Saunasteuerung sowie ein vernünftiges Nutzungsverhalten.
Energiesparen mit Dampfbad und Whirlpool
Ein wesentliches Kriterium für den Energieverbrauch beim Dampfbad ist die Luftführung. Klafs hat analog zur ,GREEN SAUNA‘ für ihre Dampfbäder ,GREEN STEAM‘ entwickelt. Dieses System optimiert den Einsatz von Energie und die Dampfbildung dank einer durchdachten Luftführung.
Ein weiterer Faktor sind Dampfgeneratoren. "Durch die große Bandbreite an Generatoren lässt sich die Leistung optimal auf das Raumvolumen abstimmen“, so Gunther Stolz, Geschäftsführer von Dampfbadhersteller Repabad.
Der Vorteil des Dampfbades: Nach dem Einschalten ist es innerhalb weniger Minuten auf Temperatur, so dass es sofort nutzbar ist. Bedeutsam für den Energieverbrauch ist auch das Nutzungsverhalten. So kann man beispielsweise beim Duschen während dem Einseifen Wasser einsparen. Repabad fertigt die einzelnen Komponenten in Deutschland, um unnötige Transportwege einzusparen. Das Dampfbad besteht aus langlebigen und recyclebaren Materialien, wie Metall und Glas, und wird in Karton verpackt.
Stromfresser Whirlpool
Als Stromfresser gelten seit jeher Whirlpools. Doch das Umweltbewusstsein ist in dieser Industrie mittlerweile enorm gestiegen. Whirlcare Industries verfügt beispielsweise über eine Produktionsstätte mit Fotovoltaikanlage und achtet auf die Verwendung von langlebigen, wetterfesten und recycelbaren Materialien.
Was den Verbrauch betrifft, spielen Wannenisolierung und Abdeckung eine zentrale Rolle. Whirlcare verwendet die Hochleistungsdämmung „Iso Green“, die recyclingfähig ist. Auch die Außenverkleidung der Whirlcare-Wannen („Protective Panel“) ist thermoisoliert. Weitere Komponenten, die den Whirlcare zu einem energieeffizienten Whirlpool machen, sind die Thermoabdeckung („Protective Coat“), die Zirkulationspumpe „Hydro Power Pump“ sowie die Wärmepumpe „Heat Energy Pump“.
Bei der energiesparenden Abdeckung mit äußerer Kunstlederschicht verwendet Whirlcare die „Iso Green“-Hochleistungsdämmung mit mehreren Schichten und einem integrierten, netzartigen Spezialgewebe. Dieses leitet Kondenswasser und Wasserdampf ab, wodurch sich im Cover keine Feuchtigkeit festsetzen kann.