Im eigenen Schwimmbad Räume erleben

Dieser Edelstahl-Pool ist Teil eines im mediterranen Stil konzipierten Hauses, das sich die Bauherren als Oase des Rückzugs gewünscht hatten. Durch den Einsatz von Materialien wie hellem Sandstein, dem durchkomponierten Zusammenspiel von innen und außen sowie dem gezielten Einsatz von Tageslicht entsteht ein Raum, der den Nutzer immer wieder neu überrascht.

Man steigt nie zweimal in den gleichen Fluss, heißt es schon beim griechischen Philosoph Heraklit. Bei dieser Schwimmhalle als Teil eines ambitionierten Gesamtensembles trifft diese Erkenntnis auf besondere Weise zu. Wie beim dazugehörigen Haus, lag dem Stuttgarter Architekten Bernd Schweizer daran, den Bewohnern besondere Raumerlebnisse zu schaffen.

Ausgangsüberlegung war der Wunsch des Bauherrn, ein südländisches Haus als Ort der Geborgenheit und des Rückzugs für die eigene Familie zu schaffen. Wie bei einer Finca bildet denn auch ein Innenhof mit Brunnen das Zentrum, von dem aus das zweigeschossige Wohnhaus sowie der Seitentrakt mit Schwimmhalle, Sauna und Gästezimmern zu erreichen sind.

Schutz, Rückzug und der Weg ins Freie

Ein Hauptmerkmal des Schwimmbads, das Architekt Bernd Schweizer in enger Kooperation mit Ospa-Fachberater Ralf Gebhardt geplant hat, liegt in dem Wechselspiel zwischen Enge und Weite. Schwimmt man vom oberen Beckenrand Richtung Garten, erlebt man zunächst die Begrenzung durch die Natursteinwand und die weiße Wand, die durch einen Teil des Raumes führt.

Dann öffnet sich der Blick hin zum Garten und man schwimmt direkt auf die Überlaufrinne zu. Über Schiebetüren kann dieser Bereich komplett geöffnet werden. Gleichzeitig bietet die mittlere Wand Schutz vor Blicken von außen bzw. dem Terrassenbereich.

Diese Wand strukturiert den Raum auf verschiedene Weise und schafft immer neue Blickwinkel. So wurde der Treppeneinstieg des Edelstahl-Pools bewusst an der Wandrückseite positioniert, die Attraktionen mit Wasserschwall und Massagedüsen befinden sich im vorderen Bereich der Wand. Damit kann eine Person die Wassattraktionen nutzen, während eine weitere bequem ihre Bahnen ziehen kann. Am Ende der Schwimmhalle, im ­Freien, können sich die Nutzer des Schwimmbades schließlich an einen Ort zurückziehen, der räumlich von der Terrasse getrennt wurde.

Nautursteinwand als Besonderheit

Eine weitere Besonderheit ist die südländisch anmutende Natursteinwand aus Pfrondorfer Rhätsandstein. Die Wand führt senkrecht ins ­Wasser, ohne jeglichen Umlauf, was zu einem weiteren dramaturgischen Effekt führt – fast wie ein Berg, der direkt ins Meer führt. Dies wurde ­deshalb möglich, weil die gesandstrahlte und bossierte Natursteinwand direkt auf den Edelstahlpool gebaut wurde.

Durch die Deckenkonstruk­tion, die an der Naturwandseite offen ist, fällt ständig Oberlicht auf die Wand und in den Raum. „Die Steinwand lebt vom Streiflicht“, unterstreicht Bernd Schweizer die Bedeutung auf die Raumatmosphäre. Je nach Tageszeit und damit sich veränderndem Lichteinfall entstehen neue Reflexionen an der Wand, im Wasser und an der Decke – man steigt also wirklich nie zweimal in das gleiche Schwimmbad.
Am Abend sorgen dann Oberlichter an der Sandsteinwand und die Unterwasserbeleuchtung in Verbindung mit dem beleuchteten Haus für ein warmes, südliches Ambiente. Der perfekte Ort für den Rückzug vom Ballast des Alltags!