Schafwolle als natürlicher Stoff für die Wasseraufbereitung: Die auf ökologisches Bauen spezialisierte
sardische Firma Edizero hat dazu ein innovatives Verfahren entwickelt. Danach lassen sich mithilfe von aus Geolana bestehenden Schwimmbarrieren verschmutzte Gewässer umweltschonend sanieren. Ursprünglich ist Geolana zur Beseitigung von ausgelaufenem oder illegal entsorgtem Öl tauglich gemacht worden, könnte sich deshalb zur Reinigung von Gewässern an sich eignen.
"Bei Geolana handelt es sich um gewöhnliche Schafwolle, die durch ein spezielles Verfahren zu einem aus Mikrozellen bestehenden Stoff verarbeitet wird", heißt es in einem entsprechenden Pressebericht des Unternehmens. Ihr Gewebe biete ein ideales Habitat für Mikroorganismen, die aus dem Erdöl und dessen Derivaten stammende Kohlenwasserstoffe abbauen. "Ein Kilogramm ist ausreichend, um sieben bis 14 Kilo Kohlenwasserstoffe zu binden und in umweltverträgliche Substanzen umzuwandeln", erklärt Projektleiterin Elena Tamburini.
Das "intelligente" Material kann nach dem Gebrauch gereinigt und bis zu fünf Mal wiederverwendet werden. "Es handelt sich ein weltweit bisher einzigartiges Verfahren, da es neben der Eingrenzung von schwimmenden Ölteppichen auch deren biologischen Abbau ermöglicht", unterstreicht Tamburini. Das Miniklärwerk ist in enger Zusammenarbeit mit dem Dipartimento di Ingegneria Sanitaria der Università di Cagliari entwickelt worden.
Beobachtungen hätten gezeigt, dass die beim Hafenbetrieb und durch den Schiffsverkehr auf hoher See entstehende Verunreinigungen immerhin 25 Prozent der Ölverschmutzungen ausmachen. Damit liegt ihr Anteil deutlich über dem der Bohrinselunfälle und Tankerhavarien, die im Vergleich dazu nur acht Prozent der gesamten Ölverschmutzung verursachen.