Dieser Schwimmteich in der Gegend Düsseldorfs hat für seinen Besitzer repräsentativen Charakter. Er führt rege Geschäftsbeziehungen mit japanischen Kunden und möchte ihnen etwas bieten. Deshalb hat die komplette Gartengestaltung japanisches Flair und nach Inbetriebnahme hat der Besitzer Koi-Fische eingesetzt – teilweise mehrere hundert. Die Anzahl ist mittlerweile wieder reduziert worden.
Bemerkenswert ist dabei, dass das Baden und auch Fischbesatz mit Koi-Karpfen parallel funktioniertt. Das liegt unter anderem an der Größe des Teichs, der circa 400 Kubikmeter Wasserenthält. Zudem musste die Wasseraufbereitung auf diese Umstände hin dimensioniert werden - und dennoch eine erleichterte Pflege gewährleistet. Die Teichplaner Marcin Gasiorowski und Dr. Jürgen Scheen entschieden sich ergo für einen Trommelfilter, der sich weitgehend automatisch reinigt, sowie als Biofilter einen von Dr. Scheen selbst entwickelten Biofilmreaktor, der seinerseits keine Pflege verlangt.
So funktioniert die Wasseraufbereitung
Die Wasserentnahme erfolgt über zwei Skimmer (von FIAP) und fünf Bodenabläufe. Von dort fließt das Wasser in eine Sammelkammer, wo die Möglichkeit existiert, notfalls eine UV-Lampe einzusetzen, die vor der Reinigung übermäßiges Algenwachstum bekämpft. Anschließend wird das Wasser durch Schwerkrafteinlauf in den Trommelfilter (Fabrikat "Pond Technik") geleitet. Dort werden die ungelösten Wasserverunreinigungen (größer 100 Mikrometer) abgetrennt und direkt in die Kanalisation abgeleitet.
Vom Trommelfilter wird das Wasser in die biologische Stufe der Wasseraufbereitung, den Biofilmreaktor, geleitet. Darin werden die gelösten Bestandteile des Teichwassers, zum Beispiel Ammonium, Nitrit, Nitrat, organischer Kohlenstoff und Phosphor, durch die Mikroorganismen gebunden und damit aus dem Wasser entfernt. Dadurch wird die Nährstoffversorgung für Algen verhindert und damit auch deren Wachstum.
System in biologischem Gleichgewicht
Das Wasser wird anschließend über drei Pumpen ("Oase Profimax 30") zurück in den Schwimmteich geleitet. Eine Pumpe ist für den Zulauf zum Bachlauf zuständig, die beiden andere Pumpen verteilen das Wasser über Verteilungssysteme am Ufer. So strömt das Wasser breitflächig über den bepflanzten Randbereich. Um hohe Phosphatgehalte des Füllwassers (über 0,17 Milligramm Phosphat pro Literl zu reduzieren und eventuell Phosphorüberschüsse im Teichwasser senken zu können, wurde überdies eine DDE-Dosierpumpe von Grundfos eingebaut. Bis heute ist ist es jedoch nicht nötig gewesen, eine Reduzierung durchzuführen.
Trotz des Fischbesatzes und der Fütterung, Badenutzung und die Belastungen mit Laub und Blütenstaub ist die Leistung des Systems, vor allem des Biofilmreaktors, ausreichend um einer Algenentwicklung entgegen zu wirken. Das System befindet sich in einem stabilen, biologischen Gleichgewicht, da es auch Schwankungen im Nährstoffeinlauf sehr gut aufnimmt und den Algen damit die Nährstoffe entzieht.
Daten und Fakten zum Schwimmteich:
Inbetriebnahme: Februar/März 2014
Schwimmteichtyp (nach FLL)
: nach alter FLL von 2006 ist die Anlage nicht zu kategorisieren. Möglicherweise trifft eine Kategorisierung bezüglich des neuen Regelwerks zu, das allerdings noch in Arbeit ist.
Teichgröße: ca. 400 Kubikmeter
Planung: Marcin Gasiorowski, Düsseldorf und
Dr. Jürgen Scheen, Dortmund
Realisation: Michael Zanders Garten- und Landschaftsbau, Viersen
Gestaltungselemente: Steg aus Bangkiraiholz, der gleichzeitig als Abdeckung für die Technik bildet, Außendusche