TOPRAS-HerbstTagung bei KWS in Wesel vom 14. bis 16. November 2024

Die Topras-Herbsttagung 2024 findet vom 14. bis 16. November in Wesel statt, der diesjährige Gastgeber ist die Firma KWS.

Der erste Tag steht im Zeichen des Ankommens und Einstimmens. Nach der individuellen Anreise beginnt das Programm mit einem leichten Mittagessen im Hotel. Um 14:00 Uhr startet die Topras-Tagung mit der Begrüßung durch Geschäftsführer Johannes Gunst und Tochter Paulina Gunst und der Vorstellung zwei neuer Händler: David Wood mit seiner gleichlautenden Firma sowie Pool FM, vertreten durch Geschäftsführer Oliver Kahlke und Dirk Lengeling. Auch der neue Mitarbeiter der Krause Schwimmbadtechnik, Herbert Hochleitner.

Im Laufe des ersten Tages wurden branchenspezifische Themen und Interna diskutiert. Dieser erste Teil endete 18:00 Uhr. Das Wiedersehen endete mit einem gemeinsamen Abendessen und danach mit dem entspannten Ausklang an der Hotelbar des Van der Valk Hotels in Gladbeck.

Werksbesichtigung und Infoveranstaltung

Der zweite Tag der Tagung begann um 08:30 Uhr mit der Abfahrt zu KWS, wo um 09:00 Uhr die Informationsveranstaltung im Werk startete. Am Werk angekommen, wurden die Teilnehmer herzlich von den Gastgebern empfangen. Nach der Ankunft fand zunächst eine kurze Vorstellungsrunde statt.

Klaus Schrörs begrüßte die Anwesenden und äußerte die Hoffnung, die Begeisterung für PVC-Becken neu zu entfachen. Anschließend stellte er die KWS-Mitarbeiter vor, um den Teilnehmern die Gesichter hinter dem Telefon näher zu bringen. Danach übergab er das Wort an seinen Schwiegersohn und Mitgeschäftsführer Torben Jungbauer.

Torben Jungbauer führte in seinem Vortrag mehrere zentrale Punkte aus, die für den Erfolg im Umgang mit Kunden entscheidend sind. Er hob hervor, dass PVC als Material besonders für den Einsatz im Bereich Wasser prädestiniert ist und dass es längst nicht mehr nur um den Bau von Becken geht, sondern um die Schaffung durchdachter Systeme, die den Kunden dauerhaft Freude und bescheren.

Zu Beginn erzählte er eine Geschichte, die die Bedeutung von Zuhören und Vertrauen eindrucksvoll illustrierte. Ein Poolbauer führte vor 20 Jahren auf der Interbad ein Verkaufsgespräch mit einer Kundin. Als diese nach den Kosten fragte, lenkte er den Fokus geschickt auf ihre Wünsche. Mit ehrlichem Interesse und aufrichtiger Kommunikation baute er eine vertrauensvolle Beziehung auf und erfüllte letztlich genau ihre Vorstellungen. Diese authentische Herangehensweise zeige, wie wichtig persönliches Interesse und echtes Vertrauen sind. Letztlich gehe es nicht nur um den Verkauf eines Produkts, sondern darum, dem Kunden eine langfristige Lösung zu bieten.

Jungbauer betonte, dass der Verkauf eines Beckens in den meisten Fällen weniger über rationale Argumente erfolge, sondern über Emotionen und Wünsche. Diese zu verstehen und darauf einzugehen, ist entscheidend, denn in solchen Gesprächen gibt es selten eine zweite Chance.

Anhand eines anschaulichen Beispiels verdeutlichte er die Wichtigkeit der richtigen Gesprächsführung: Die Auffassungsgabe des Kunden ist begrenzt. Beginnt man das Gespräch mit dem Preis, sei dies vergleichbar mit einem Behälter, in den zuerst Sand eingefüllt wird – die großen Steine finden dann keinen Platz mehr. Stattdessen sollte der Fokus zunächst auf den Nutzen gelegt werden. Dies verhindert ein negatives Gedankenkarussell und schafft Raum, den Preis erst später einzubringen.

Sein Fazit: Den Nutzen in den Vordergrund zu stellen, ist der Schlüssel, um Kunden zu überzeugen und nachhaltige Lösungen zu bieten.

Das Vertrauensverhältnis zwischen Hersteller und Fachhändler ist essenziell, um gemeinsam langfristig vor den Kunden zu bestehen. In einer zunehmend anspruchsvollen Marktdynamik, in der Kundenerwartungen stetig steigen, wird die Belastbarkeit dieser Verbindung zur entscheidenden Grundlage für den Erfolg. Spürt der Fachhändler Unsicherheit in seiner Partnerschaft mit dem Hersteller, überträgt sich diese auf den Kunden. Es genügt nicht, eine makellose Fassade aufrechtzuerhalten – die Substanz dahinter muss stimmen.

Wasser – Ein faszinierendes Element

Es ging dann weiter mit den wissenschaftlichen Aspekten von Wasser als Element. Wasser, oft als „Diva“ bezeichnet, verändert schnell seine Struktur und stellt daher besondere Herausforderungen in seinem Umgang dar. Jungbauer machte deutlich, wie anspruchsvoll der Umgang mit diesem einzigartigen Stoff in der Schwimmbadtechnik ist.

Wasser ist ein polares Molekül und ein universelles Lösemittel. Diese chemischen Eigenschaften machen es vielseitig, aber auch anspruchsvoll in der Handhabung. Besonders bemerkenswert ist die Temperaturabhängigkeit: Bei niedrigen Temperaturen wird Wasser träger, bei höheren Temperaturen hingegen beweglicher. Diese physikalischen Veränderungen müssen bei der Planung und dem Bau von Schwimmbädern stets berücksichtigt werden.

Ein weiteres Problem: Mehr als zwei Drittel aller Schwimmbadsysteme sind nicht diffusionsdicht. Hier kommen diffusionsdichte Materialien ins Spiel – das Zauberwort der Branche. Jungbauer führte an, dass nur drei Materialien, PVC, PP und Edelstahl die erforderliche Diffusionsdichte böten, um langfristige Dichtheit zu gewährleisten. Die Betonindustrie hat als Antwort darauf mit der Entwicklung von FD-Beton reagiert, einer Innovation, die Schwächen von wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) adressiert.

Innovative Projekte und Planung auf höchstem Niveau

Im weiteren Verlauf des Vortrags wurden beeindruckende Leuchtturmprojekte vorgestellt, die zeigten, wie durchdacht und detailliert die Spezialisten von KWS planen und arbeiten. Er präsentierte Projekte, die höchste Präzision und individuellen Anspruch erforderten.

Ein Highlight war das Schwimmbecken das für eine Luxus-Yacht geplant und gebaut wurde. Hier benötigte allein die Planung vier bis sechs Monate, um sämtliche Wünsche des Besitzers zu erfüllen. Dieses Projekt zeigt exemplarisch, wie komplexe Anforderungen mit maßgeschneiderten Lösungen bei KWS realisiert werden.

Ein zentrales Fazit des Vortrags: Jede neue Herausforderung liefert wertvolle Erkenntnisse, und diese fließen wiederum in zukünftige Projekte ein. So entsteht eine kontinuierliche Verbesserung, die sowohl den Kunden als auch der gesamten Branche zugutekommt.

Sicherlich ist der Bau von Whirlpools, auch in organischen Formen, wie von Kundenseite gewünscht, und ihre Integration in die Schwimmbadumgebung eines der Unterscheidungsmerkmale von KWS.

Der Vortrag bot eine faszinierende Mischung aus Wissenschaft, Praxis und visionärer Planung – ein eindrucksvoller Einblick in die Welt des Schwimmbadbaus und der vielen Details auf die es ankommt.

Neue Produkte und Innovationen von BAC

Stephan Kortus, Geschäftsführer von BAC, eröffnete seinen Vortrag und bot Einblicke in den aktuellen Geschäftsverlauf, die Teamstruktur sowie neue Entwicklungen und Pläne von BAC. Er stellte seine mitgereisten Kollegen Vito Cavuoti und Simon Reiser vor, die mit ihm stellvertretend für jetzt 53 Mitarbeiter stehen.

  1. Rollladen-Schutzplane
    Eine einfache und kostengünstige Lösung, die sich besonders für Skimmerbecken oder Becken mit abgesenktem Wasserstand eignet.
  2. iScoot 700
    BAC war zunächst skeptisch gegenüber elektrischen Lösungen für das Aufrollen von Rollschutzabdeckungen. Doch der iScoot 700, der einem E-Roller ähnelt, überzeugte schließlich. Mit einer Aufrollzeit von nur 50 Sekunden für 10 Meter gilt das Gerät als effizient und benutzerfreundlich.
  3. Unterwasser-Verkleidung mit integrierter Aufrollvorrichtung
    Dieses Produkt befindet sich noch in der Testphase. Die Verkleidung wird durch Beschwerungsplatten fixiert, und es bleibt abzuwarten, wie sie sich in der Praxis bewährt. Hier testet man noch ausgiebig.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung

BAC setzt zunehmend auf ressourcenschonende Maßnahmen. So wird die Preisliste für 2025 ausschließlich digital bereitgestellt. Bei den Preisen ist eine moderate Anpassung geplant, wobei finale Entscheidungen im Februar 2025 getroffen werden.

Eine weitere Neuerung betrifft die Zertifizierung von Abdeckungen: Alle Solarlamellenabdeckungen erfüllen die Energieeffizienzklasse A, alle anderen Abdeckungen erreichen die Klasse B. Dies entspricht den Anforderungen der DIN EN 17645.

Fachhändlerschulungen 2025

Kurz vor Abschluss kündigte Kortus die BAC-Fachhändlerschulungen für 2025 an und bat die Fachhändler um Unterstützung mit Bildern aus der Praxis. Dies sei ein wertvoller Beitrag für das Marketing von BAC.

Mit diesen Worten beendete Stephan Kortus seinen Vortrag, bevor es zur Produktionsbesichtigung ging.

Produktionsbesichtigung

Während der Führung erhielten wir Einblicke direkt von Klaus Schrörs in das innovative Waben-Verbundsystem, das KWS für seine "Blue Diamond"-Schwimmbecken entwickelt hat. Das System kombiniert hochwertiges PVC-Plattenmaterial mit einem geschlossenen Wabenkern und GFK-Verbundschichten, wodurch eine glatte Oberfläche und hohe Stabilität bei geringem Gewicht erzielt werden.

Die Führung bot einen umfassenden Einblick in die Produktionsprozesse und die Philosophie von KWS, die auf Exklusivität und höchste Qualitätsstandards setzt.

Wärmedämmung in Hallenbädern mit ISO

Nach dem gelungenen Vormittag und der Führung sowie dem gemeinsamen Mittagessen an einem extra dafür eingeladenen Foodtruck, folgte der Vortrag von Alexander Ziegler von ISO-Plus-System. Sein Unternehmen hat sich vollständig auf die Nische des Schwimmhallenbaus spezialisiert. Rückblickend war das Jahr herausfordernd, vor allem im privaten Bereich. Doch das konnte man mit Projekten aus dem öffentlichen Bereich ausgleichen, und blickt damit zufrieden auf das Gesamtjahr. Der Fokus lag in diesem Jahr darauf, das Leben von Schwimmbadbauern durch innovative Ansätze zu erleichtern. Das strategische Ziel ist es, den Fachhandelspartnern außergewöhnlichen Service zu bieten.

Hallenbad-Würfel und neue Ansätze
Ein zentrales Thema war der sogenannte Hallenbad-Würfel, der sich ideal für Kundengespräche eignet. Drei neue Bereiche wurden definiert, um Standards im Schwimmbadbau zu setzen, darunter das innovative Iso-Plus-System. Besonders wichtig ist die Unterstützung von Architekten, die wenig Erfahrung in der Schwimmhallenplanung haben. Hierfür arbeitet das Unternehmen eng mit einem Planungsbüro zusammen. Egal, wo die Schwimmhalle gebaut wird – spezialisierte Handwerkerteams stehen immer zur Verfügung, um das System zu montieren.

Ziegler stellte außerdem drei Kooperationsmodelle vor:

  1. Vermittlung – ISO übernimmt die Beratungsgespräche mit dem Architekten.
  2. Strategischer Partner – Hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit einem bewährten Partner.
  3. Hand-in-Hand – Der Fachhändler plant selbst, während ISO unterstützend tätig ist.

In allen Fällen entstehen hochwertige Schwimmhallen. Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmer eine individuell gestaltete Stofftasche, aus einem sozial wertvollen Projekt, das man bei ISO angestoßen hat.

Tradition und Innovation bei Eichenwald

Anschließend präsentierte Marc Hölter, der gemeinsam mit seinem Bruder das Unternehmen Eichenwald leitet, Neuigkeiten. Das Traditionsunternehmen besteht seit 1928 und brachte neue Farben für Duschen inklusive verbesserter Montagebox mit. Besonders hervorgehoben wurde die Weiterentwicklung der Dusche Helena 2.0. Dank einer vereinfachten Verschraubung und eines eingehängten Rückens ist die Montage nun deutlich leichter für den Fachhandelspartner.

Darüber hinaus stellte er die neue Multifunktionsstele vor, die mit Schlüsselschalter und Steckdosen ausgestattet ist, sowie den digitalen Showgarten der anschaulich alle Möglichkeiten der Pool- und Gartenveredelung aufzeigt. Zum Abschluss thematisierte Hölter die Loyalität zwischen Lieferanten, Fachhändlern und der Topras-Geschäftsstelle – eine Zusammenarbeit, die über 24 Jahre gewachsen ist und weiterhin gepflegt werden soll.

Abschluss und Ehrungen

Johannes Gunst schloss den Tag mit einem Plädoyer im Sinne des einzigartigen Topras-Spirit. Er dankte Klaus Schrörs und dem gesamten KWS-Team für die hervorragende Organisation. Schrörs wiederum dankte besonders seiner Assistentin Valerie Schott, die mit der Organisaiton betraut war, und ehrte anschließend die besten Topras-Vertriebspartner 2023 mit den „Blue Diamonds“:

  1. 1. Oliver Wilkens (A1, live zugeschaltet)
  2. 2. Markus Weisenborn und Sebastian (Bad & Pool, Berlin)
  3. 3. Frank und Silvia Herfurth (Herfurth Pool & Co.)

Ein Tag voller inspirierender Vorträge, neuer Ideen und besonderer Anerkennung endete in bester Stimmung.

3, 2, 1 Abflug!

Ein echtes Highlight der Reise war das Indoor-Skydiving in Bottrop. Wer Lust und Mut hatte konnte im Windkanal die Faszination des freien Fliegens unter Anleitung erleben. Dieses Erlebnis bot Spannung und Spaß gleichermaßen und hinterließ bei vielen einen bleibenden Eindruck, sowie ein wenig Muskelkater am darauffolgenden Tag.

Im Anschluss ließ die Gruppe den Tag bei einem Abendessen im Brauhaus Dampfe ausklingen. In geselliger Runde wurden die Erlebnisse des Tages ausgetauscht und die entspannte Atmosphäre genossen.

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