Well Solutions: Eine Konstante in Rheinland-Pfalz
Seit dem Jahr 2007 existiert das Pool- und Wellness-Fachunternehmen Well Solutions. Aus Eich nahe Worms versorgt die Firma von Christina und Christian Augel nahezu ganz Rheinland-Pfalz bis hin zum Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebiet.
Am 27. April feierte Well Solutions bei herrlichem Sonnenschein und warmen Frühlingstemperaturen die Saisoneröffnung 2024. Der Einladung folgten die wichtigsten Partner des routinierten Wellness-Fachbetriebs: Binder "HydroStar" aus Hameln, Maitec Armaturen aus Österreich, Walter Piscine aus dem Elsass und Fluvo/Schmalenberger aus Tübingen waren da. Selbst bsw-Präsident Dietmar Rogg ließ es sich nicht nehmen, dem "neuen" Verbandsmitglied die Ehre zu erweisen.
Im Exklusiv-Interview mit schwimmbad.de stellt Christian Augel sein Unternehmen vor.
- schwimmbad.de: Herr Augel, seit wann existiert Ihre Firma, wie und womit haben Sie damals begonnen?
- Augel: Die Firma Well Solutions habe ich 2007 gegründet, weil unzufriedene Kunden eines Wormser Poolbauers mich angesprochen hatten, ob ich sie nicht als Poolbauer betreuen könne. Daneben habe ich freiberuflich für Sopra gearbeitet. In der Poolbranche bin ich seit 1995: zunächst als Angestellter bei Sopra Koblenz, dann bei Sopra Trier zusammen mit Hans-Werner Jochim (ehemaliger Vorstand der Sopra AG), dann bei Astralpool Deutschland (jetzt Fluidra), dann bei Hobby-pool und bei Osf. Von meiner Ausbildung her bin ich Dipl.-Ing. Elektrotechnik.
- schwimmbad.de: Wie gestalteten sich die Anfänge Ihres Unternehmens?
- Augel: Zu Beginn hatte ich, um die Kosten gering zu halten, Büro und Ausstellung in der Einliegerwohnung meines Hauses und das Lager in der Garage. Dann haben meine Frau und ich sehr schnell ein Lager im Ort angemietet. Nach 3 Jahren (2010) haben wir ein Grundstück im Gewerbegebiet gekauft und 2012 unser Firmengebäude errichtet.
- schwimmbad.de: Erzählen Sie uns eine wilde Story aus Ihrer Anfangszeit.
- Augel: Da fallen mir 2 Storys ein. Erstens: Als ich eine große Lieferung von Saunaöfen und Steuerungen erhalten habe. Angeliefert wurde mit einem Sattelzug, der nur mit viel rangieren zum Wendehammer gelangte, an dem mein Wohnhaus liegt. Wir haben dann ca. 10 Paletten von Hand abgeladen, einen Stapler hatten wir nicht, und die Kartons auf den Wendehammer gestellt um sie, nachdem der Lkw weg war, in meine Garage zu tragen. Das war die Initialzündung das erste Lager anzumieten.
- Zweitens: ein Poolauftrag aus dem Raum Regensburg. Geliefert wurde ein PP-Einstückbecken mit vormontierter Technik in einem Schacht. Der Bauherr hatte alles perfekt am Schreibtisch geplant. Morgens Poollieferung, danach die Leitungen anschließen, mittags Lieferung und Einbau von Leichtbeton. Leider gab es ein Missverständnis mit der Kranfirma, so dass der Kran erst mit 3 Stunden Verspätung eintraf und wir somit erst mittags mit dem Verbinden der Poolleitung zwischen Technikschacht und Pool beginnen konnten. Gleichzeitig begann der Betonbauer mit dem Einbringen des Leichtbeton. Wir standen also unten bereits im Beton und oben verklebten wir die Rohre. Am Ende hat alles geklappt: Mittwoch Poollieferung. Samstag erneut nach Regensburg zur Inbetriebnahme.
- schwimmbad.de: Welche Art von Poolanlagen haben Sie anfangs gebaut und mit welchen Firmen haben Sie zusammengearbeitet?
- Augel: Ich habe von Anfang an Pools in mittleren Preislagen aufwärts gebaut. Dabei habe ich mich auf PP-Becken aus Tschechien konzentriert, die zu diesem Zeitpunkt sehr günstig waren. Die Technik war bereits damals mit automatischer Wasseraufbereitung, Sicherheitsabdeckung (Rollladen oder Überdachung) und Wärmepumpe.
- schwimmbad.de: Wie haben Sie sich als Poolbauer und Ihr Unternehmen daraufhin entwickelt?
- Augel: Zu Beginn habe ich deutschlandweit, in der Schweiz und in Luxemburg gearbeitet. Nachdem wir das Grundstück gekauft und das Firmengebäude gebaut hatten, bekamen wir sehr viele neue regionale Kunden, da die Insolvenz eines regionalen Poolbauers eine Lücke hinterlassen hatte, in die wir stoßen konnten. Wir haben danach ständig neue regionale Kunden dazu gewonnen und uns mehr und mehr auf die Region konzentriert. Die Zusammenarbeit mit den besten regionalen Architekten bescherte uns ebenfalls immer konstant neue Projekte. Daneben haben wir den Onlinehandel ausgebaut und teilweise bis zu 60% unseres Umsatzes in den Coronajahren über diesen Weg erzielt. 2020 haben wir das Firmengebäude erweitert und ein weiteres Grundstück in der Nähe gekauft (es soll in den nächsten Jahren Gewerbegebiet werden). 2022 haben wir ein weiteres Grundstück hinter unserer Firma gekauft und wollen dort 2025 ein weiteres Lager bauen.
- schwimmbad.de: Wie viele Pools bauen Sie pro Jahr, in welchem Spektrum bewegen Sie sich dabei?
- Augel: Neue Pools bauen wir 10 - 15 im Jahr. Hier sind wir durch fehlende Monteure im Wachstum begrenzt.
Das Spektrum beginnt in der gehobenen Mittelklasse und geht bis in den Highend-Bereich. - schwimmbad.de: In welchem Einzugsgebiet sind Sie unterwegs?
- Augel: Alles was ich innerhalb einer Stunde erreichen kann. Wir sind unterwegs im Gebiet zwischen Mainz, Kirchheimbolanden (Donnersberg), Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg und Darmstadt.
- schwimmbad.de: Mit welchen Unternehmen arbeiten Sie heute zusammen und sind Sie in einem Verbund bzw. Netzwerk organisiert?
- Augel: Ich arbeite mit allen namhaften Herstellern wie Speck, Behncke, Fluvo Schmalenberger, T&A Group, Bayrol, Binder, Fluidra, Prominent, Polyfaser, Novacomet, Hugo Lahme, EOS, Harvia, Maitec, Eichenwald zusammen. In einem Verbund bin ich nicht organisiert, außer im bsw.
- schwimmbad.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Unternehmen, bzw. wohin wollen Sie sich entwickeln?
- Augel: Wir verfolgen den Weg des nachhaltigen soliden Wachstums weiter. Den Onlinehandel werden wir in den nächsten Jahren weiter reduzieren. Ausbau der Zusammenarbeit mit Architekten und der Bau von Highend-Pool- und Wellnessanlagen. Wichtig ist dabei, dass wir von zufriedenen Kunden weiter empfohlen werden.
- schwimmbad.de: Was sind für Sie die Highlights Ihrer bisherigen Karriere?
Augel: Ein ganz großes Highlight war die Wasseraufbereitung der Nibelungen-Festspiele 2022. Das Stück wurde quasi im Wasser aufgeführt. Die Bühne bestand aus einem komplizierten Becken mit Wassertiefe von 10 cm bis 1,80 m und insgesamt 110 m³ Wasser. Wir waren für die Wasseraufbereitung zuständig. Ein weiteres Highlight liegt erst kurz zurück: Wir haben vom Landrat den Wirtschaftspreis des Landkreises erhalten.