Hot Tub im eigenen Garten: Wissenswertes zur Anschaffung und Pflege
Möchten Sie sich im eigenen Garten neben einer Portion Luxus maximale Entspannung gönnen? Dann könnte ein Hot Tub (Badefass) im Grünen Ihr Wohnkonzept bereichern. In skandinavischen Ländern sind Hot Tubs längst etabliert, gewinnen jedoch auch hierzulande stetig an Popularität. Wir zeigen Ihnen, was die luxuriösen Badetonnen von Whirlpools unterscheidet. Zudem erklären wir, was Sie bei der Anschaffung und Pflege beachten sollten.
Worin unterscheidet sich ein Hot Tub von einem Whirlpool?
Bei einer „heißen Wanne“ handelt es sich um einen großen, mit Wasser gefüllten Bottich. Dieses durch einen Ofen oder eine Heizung erhitzte Badefass sorgt auch im Außenbereich für wohlige Wärme. Bei einer Temperatur zwischen 35 und 28 Grad Celsius machen Sie es sich sitzend in der Außenwanne bequem. Vorteilhaft an diesen Modellen ist der geringe Betriebsaufwand: Hot Tubs verbrauchen wenig Gas und lassen sich schnell aufheizen. Sie können sich in dem Badefass zu allen Jahreszeiten erfrischen. Im Sommer verspricht die Badetonne eine angenehme Abkühlung, im Winter bei frostigen Temperaturen hingegen einen wärmenden Gemütlichkeitsfaktor.
Anders als Outdoor-Whirlpools werden die traditionellen Badefässer nicht durch Strom betrieben. Dadurch, dass sich Badefässer mit einem Ofen oder einer Heizung erhitzen lassen, werden sie schnell warm. Schon nach etwa eineinhalb bis zwei Stunden hat die Badetonne eine angenehme Wassertemperatur. Allerdings bringen Hot Tubs nicht automatisch fest installierte Massagesysteme mit. Anders als beim Whirlpool müssen Sie diese als zusätzliches Zubehör erwerben.
Hot Tub: Wann ist eine Baugenehmigung notwendig?
Falls Sie keine zusätzlichen baulichen Maßnahmen planen, benötigen Sie für Ihren Hot Tub auch keine Baugenehmigung. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, ist es ratsam, bei der zuständigen Baubehörde nach den aktuellen Rechtsvorschriften zu fragen. Es kommt vor, dass die Bundesländer unterschiedliche Regelungen erlassen.
Auch wenn Sie keine Baugenehmigung beantragen, sollte der Standort einige Voraussetzungen erfüllen. Es ist wichtig, dass Badefässer auf einem gerade und festen Untergrund positioniert sind. Keinesfalls darf der Standort ein Gefälle aufweisen, damit sich das Wasser die Waage hält und nicht aus der Wanne kippt. Neben einem gut verdichteten Rasen bieten sich folglich auch Fliesen, Pflastersteine oder Kies als Fundament an.
Falls Sie sich für ein traditionelles Badefass mit Holzofen entscheiden, sollten Sie Ihre Nachbarn darüber freundlich in Kenntnis setzen. Denn durch das Anheizen entsteht Rauch, der die Nachbarn möglicherweise stören könnte. Halten Sie daher einen Mindestabstand von rund drei Metern ein. So belästigen Sie Ihre Nachbarn nicht mit der starken Rauchentwicklung. Achten Sie hierbei auch auf die Windrichtung, damit der Rauch von brennbaren Materialien fern bleibt. Generell gehören Badefässer zu den kurzzeitig betriebenen Feuerstellen und unterliegen daher nicht der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV). Dennoch gilt es, die regionalen feuerpolizeilichen Vorschriften zu beachten, um nicht versehentlich Vorschriften zu missachten.
Was Sie bei der Anschaffung von Hot Tubs beachten müssen
Bevor Sie sich ein Badefass für den eigenen Garten zulegen, sollten Sie einige Hinweise beachten:
- Ein wichtiger Faktor ist die Größe des Badefasses. Sollen lediglich zwei Personen in der Badetonne Platz finden oder gleich die ganze Familie? In die Überlegung sollten Sie einbeziehen, dass ein größerer Badebottich natürlich höhere Kosten verursacht. Um Ihr perfektes Garten-Paradies zu komplettieren, sollten Sie zudem um die Möglichkeiten und Grenzen Ihres Standortes wissen. Denn neben dem Badebottich müssen Sie weiteres Zubehör wie den Ofen und die Filteranlage unterbekommen.
- Hot Tubs lassen sich mit Außen- oder Innenofen betreiben. Ein äußerer Ofen erwärmt das Wasser durch externe Schläuche, was die Zirkulation begünstigt. Vorteilhaft an solchen Badefässern sind die größeren Platzverhältnisse. Zudem lassen sich größere Wassermengen mit einem doppelwandigen, externen Ofen schneller erwärmen. Anders funktioniert ein integrierter Ofen, der sich bei manchen Badefässern direkt im Bottich befindet. Solche Öfen sind platzsparender und einfach zu bedienen. Vor Verbrennungen können Sie sich schützen, indem Sie vor dem Unterwasserofen ein Holzgitter anbringen.
- Auch das Material spielt bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Meistens werden die Wannen aus Kunststoff gefertigt, aber in Holz verkleidet. Da die Holzverkleidung vordergründig optischen Zwecken dient, bringen manche Fässer eine „nachempfundene“ Holzvertäfelung mit.
- Eines der wichtigsten Kaufkriterien ist der Preis. Je nach Art und Ausstattung kostet ein Hot Tub in guter Qualität zwischen 2.000 und 6.000 Euro. Wenn Sie Annehmlichkeiten einer Wellnessanlage genießen wollen, sollten Sie bereit sein, einen höherpreisigen Hot Tub zu erwerben.
Hot Tub reinigen und pflegen
Niemand schwimmt im wortwörtlichen Sinne gerne im Dreck. Damit der Hot Tub nicht zur Brutstätte für Keime und Bakterien wird, müssen Sie ihn entsprechend reinigen. Um das Wasser frei von Verunreinigungen zu halten, eignen sich Desinfektionsmittel. Um eine gute Hygiene im Badefass sicherzustellen, gibt es zum Beispiel Chlor-Tabletten oder Granulate. Der optimale Gehalt liegt bei durchschnittlich 0,3 bis 0,7 Milligramm pro Liter. Auch Filteranlagen mit Pumpen und UV-Filter sind sinnvoll, um das Badefass zu reinigen. Wenn Sie UV-Filter verwenden und dadurch den Großteil an Bakterien abtöten, sparen Sie Chlor ein.
Abhängig von der Pflege sollten Sie das Wasser im Badefass mehr oder weniger oft wechseln. Wer keine Chemie verwendet, sollte das Fass mindestens einmal wöchentlich komplett entwässern. Mit einem Filtersystem reicht es aus, das Wasser im Abstand von drei bis sechs Wochen zu wechseln. Bei einer Filteranlage mit UV-Lampe verlängert sich dieser Abstand sogar auf sechs bis 12 Wochen.
Anders als das Wasser sind die Verkleidungen des Badebottichs pflegeleicht. Sollte die Kunststoffwanne dreckig werden, lässt sich der Schmutz mit einem feuchten Lappen und etwas Reinigungsmittel entfernen. Auch eine äußere Verkleidung aus Kunststoff bekommen Sie mit einem Tuch oder einer weichen Bürste einfach sauber. Etwas mehr Pflege benötigen Badefässer aus Holz: Diese sollten sie ein- bis zweimal jährlich beizen und ölen. So bleibt das Holz vor Wettereinflüssen, Pilzen und Schimmelbildung geschützt. Beim Ofen gilt: Nach jeder Nutzung entleeren, abkühlen lassen und auch die Ascherückstände entfernen.
Übrigens: Wenn es draußen kalt ist, können Sie Hot Tubs problemlos betreiben. Allerdings benötigen die Bottiche vor allem in der kalten Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit. Es empfiehlt sich, das Fass nach jeder Nutzung zu entleeren. So kann sich gefrorenes Wasser nicht ausdehnen und die Leitungen nicht irreparabel schädigen. Weiterhin sollten Sie das Ablassventil im Winter öffnen. Auf diese Weise kann Kondenswasser austreten. Falls das Badefass komplett Winterschlaf hält, sollten zudem alle Teile gründlich gereinigt werden. Auch alle Zubehörteile wie Filteranlagen sollten Sie abbauen und das Badefass frostsicher abdecken.