Per Fingerzeig schaffen Saunasteuerungen optimale Badebedingungen und Sicherheit. Wir sagen Ihnen, welche Funktionen sie haben und stellen einige Modelle vor.
Was kann es Entspannenderes geben, als einen heißen Saunagang am Ende eines langen Tages? Viele Saunagänger lieben es, auf der obersten Bank der Sauna bei etwa neunzig Grad Celsius auszuruhen, den
vom Saunaofen verströmten frischen Saunaduft des Eukalyptus einzuatmen. Wer möchte sich in dieser entspannten Situation schon mit der Saunasteuerung beschäftigen?
Doch obwohl der Gedanke an einen angenehmen Saunagang
die zugrunde liegende Steuerungstechnik in den Hintergrund treten lässt, ist ihre Bedeutung für eine gut funktionierende Saunaanlage nicht zu unterschätzen. Vor allem, weil sie sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wahren Multitalent entwickelt hat.
Zu der zentralen Sicherheitsfunktion – die Temperatur zu regeln und gleichzeitig die Kabine vor Überhitzung zu schützen – sind weitere Anwendungen hinzugetreten. Multifunktional steuert das System die Luftfeuchte für ein angenehmes Klima in der gewünschten Badeform, regelt die entsprechende Badezeit
und kombiniert Farb- und Lichtspiele mit einer dazu passenden Musik.
Einfache Bedienung
Die zunehmende Funktionalität und Komplexität der Steuerungssysteme in den letzten Jahren geht einher mit dem Bestreben der Hersteller, leicht verständliche Bedienungen zu entwerfen. Durch Berührung des Displays, der Tastatur oder des Drehreglers soll die Steuerung der Sauna einfach und schnell erfolgen.
Einerseits gibt es Geräte, die lediglich einen Ein-/Aus-Schalter und einen
Drehregler zum Einstellen der Leistung des Saunaofens haben. Andererseits erfreuen sich in den letzten Jahren Steuergeräte mit digitaler Anzeige größerer Beliebtheit, da sie übersichtlich mehrere Funktionen darstellen, die leicht abzulesen und in der Regel einfach zu programmieren sind.
Einige der neueren Geräte verfügen über ein multifunktionales Display mit Liquid Crystal Display (LCD) und Touchscreen, welches mit einem optischen Sensor ausgestattet ist und somit
die Steuerung der Saunafunktionen durch leichtes Antippen der Symbole und Schriftzüge ermöglicht. Für den Nutzer ist die technische Umsetzung der Befehlseingabe unsichtbar und erzeugt so den Eindruck einer unmittelbaren Steuerung per Fingerzeig.
Aktivieren und programmieren per Fernbedienung
Zudem lassen sich die Systeme mancher Anbieter anhand einer Fernsteuerung aktivieren und programmieren. Dafür gibt es separate Fernbedienungen und spezielle Software für Mobiltelefone. Darüber hinaus verfügen manche Steuergeräte über eine Timer-Funktion, welche die Sauna zu einer programmierten Zeit startet.
Allerdings sollte der Start der Sauna bei Abwesenheit des Nutzers nur unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen erfolgen, um im schlimmsten Fall einen Brand zu verhindern. „Es muss sichergestellt sein, dass die Tür geschlossen ist und es darf vor allem nichts auf dem Saunaofen liegen“, verdeutlicht
Kimmo Riuttanen, Produktleiter bei Harvia.
Dies ist aber nur als Vorsichtsmaßnahme zu werten, denn es gibt wiederum Steuergeräte, die das Einschalten unter den oben genannten Umständen von vornherein technisch ausschließen.
Sicherheit im Vordergrund
Vor allem die in der Saunakabine angebrachten Temperatursensoren, sogenannte Fühler, gewährleisten ein hohes Maß an Sicherheit. Einerseits regulieren sie den Ofen und damit die Betriebstemperatur der Sauna, andererseits schützen sie mit einer Abschaltautomatik vor Überhitzung. Als Fühlermodelle stehen hauptsächlich Kapillarrohrfühler und elektronische Fühler zur Auswahl.
Der Kapillarrohrfühler schätzt die Temperatur – je nach Herstellervorgabe – an der Kabinenwand oder -decke anhand einer im dünnen, flexiblen Fühlerrohr befindlichen Flüssigkeit. Sobald die Temperatur 139 Grad Celsius übersteigt, drückt die sich ausdehnende Flüssigkeit auf einen Schalter, der den Stromkreislauf trennt. Um die Kabine anschließend wieder nutzen zu können, muss der Saunagänger das Steuergerät erst manuell reaktivieren. Allerdings gilt die Messmethode der Kapillarrohrfühler als ungenau.
Wann der Ofen automatisch abschaltet
Deshalb kommen verstärkt elektronische Fühler zum Einsatz, die eine exakte Temperaturmessung am Einbauort versprechen. Diese sollten an der heißesten Stelle der Kabine platziert sein, also – je nach Luftstrom variierend – etwa über dem Saunaofen an der Kabinendecke. Übersteigt die Temperatur an dieser Stelle 139 Grad Celsius, schaltet der Saunaofen automatisch ab.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einen zweiten Fühler in der Kabine anzubringen, der die Temperatur in der Nähe der Bank misst. „Dieser übernimmt dann die Temperatursteuerung in der Kabine, solange nicht der Sicherheitsfühler an der Decke sein ‚Veto‘ einlegt und vor Erreichen des kritischen Temperaturbereichs abschaltet“, erläutert
Frank Bildat, Marketingleiter bei EOS.
Der Bankfühler in direkter Nähe zur badenden Person ermöglicht eine genauere Temperatureinstellung, als bei alleiniger Verwendung eines Deckenfühlers. Denn innerhalb der Kabine gibt es unterschiedliche Temperaturschichten, die durch die ständige Luftzirkulation entstehen.
Tipps für den Kauf
Vom simplen Steuergerät mit den Basisfunktionen – der Temperaturregelung und dem Ein- und Ausschalten der Beleuchtung – bis zur multifunktionalen Steuerung mit Touchscreen für Sauna, Verdampfer, Infrarot und Licht steht eine Vielfalt an Geräten zur Auswahl.
Neben dem gewünschten Design sollten Sie auf die Programmfunktionen und die Bedienerfreundlichkeit achten. Entscheidend sind die Größe des Displays, die Verständlichkeit der Symbole, die Schriftgröße in der Anzeige und das Zusammenspiel zwischen Steuerung, Fühler und Ofen. Außerdem benötigen Verdampferöfen entsprechende Steuerungen, die den Verdampfer regeln und mit einer Lüftungsfunktion für die Trocknung der Saunakabine sorgen.
Ganz wichtig: Lassen Sie sich zu jedem Gerät die aktuellen Sicherheitsnachweise zeigen.
Achten Sie auf Prüf- und Gütezeichen, sie markieren sicherheitsgeprüfte Saunasteuerungen.